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Welpen werden todkrank und verwahrlost im Internet zum Kauf angeboten – Tierschutz rät von Online-Käufen ab

Die meisten Menschen, sollte ihnen eine Idee kommen, was man noch für seinen Haushalt anschaffen kann, gehen wohl zuallererst ins Internet.

Diese Suche beschränkt sich mittlerweile nicht nur auf Möbel, Elektronik oder sonstige Produkte, mittlerweile werden auch zuhauf Tiere angeboten. Besonders beliebt sind dabei Hundewelpen.

Dass diese Art der Haustierbeschaffung aber für die Tiere durchaus gefährlich sein kann, davor warnt aktuell der Hamburger Tierschutzverein 1841 e.V., wie RTL berichtete.

Auf Facebook, eBay etc. zu finden

Die armen Welpen werden nämlich auf den unterschiedlichsten Internetplattformen geradezu verscherbelt und viele sind nicht bester Gesundheit. Die Rede ist von verwahrlosten und todkranken Hündchen, die auf eBay, Facebook und weiteren Anbietern zu finden sind.

Doch das Geschäft boomt, denn viele Käufer wollen möglichst günstig einen süßen Welpen erstehen, wodurch ihnen das Wohl der Tiere anscheinend egal wird.

Sina Hanke von der HTV-Tierschutzberatung berichtete:

„Wir haben längst unsere Kapazitätsgrenze erreicht, was die Aufnahme der notleidenden Welpen angeht.“

Tierheime aus dem Norden arbeiten mit dem Hamburger Tierschutzverein eng zusammen, was insbesondere beim Thema Welpenhandel wichtig ist. Den Hamburger Tierschützern kommen nämlich immer mehr Fälle von Welpen, die im Internet verkauft werden, zu Ohren.

Die Tierschützer erreichen vielfach Nachrichten von Welpenkäufern, die mit Absicht getäuscht wurden, auch wenn die Kommunikation zuvor seriös und vertrauenswürdig schien.

Die Anbieter sprechen von gechippten und geimpften Tieren, das die potentiellen Käufer nach Hamburg lockt, wo der Kauf vollzogen werden soll.

Dabei täuschen die Verkäufer meist auf die gleiche Art und Weise: Geht es darum, das Muttertier der Welpen zu begutachten, wird vorgeschoben, dass die Hündin am Tag der Übergabe krank ist und man ihr den Stress nicht antun möchte.

Corona-Maßnahmen beliebte Ausrede

Alternativ werden die Corona-Maßnahmen als Vorwand genommen, damit man sich zur Welpenübergabe vor dem Haus treffen kann. Dadurch sollen die ahnungslosen Käufer nicht erfahren, wie viel Leid die Tiere im Inneren erleben müssen.

Der Tierschutzverein kann dahingehend von Übergaben berichten, bei denen die kleinen Welpen schon bei der Übergabe verwahrlost aussahen, sich erbrechen mussten oder auch offensichtlich zu jung sind, um von der Mutter getrennt zu werden.

Die Käufer scheint das aber augenscheinlich zu stören, sagte Katja Vogel, Leiterin des vom Tierschutz Henstedt-Ulzburg e.V. betriebenen Tierheims:

„Es macht uns unendlich traurig, diese jungen Hunde so elendig sterben zu sehen, weil Menschen so egoistisch sind, ihr Tier um jeden Preis zu kaufen. Dem Welpenhandel muss ein Riegel vorgeschoeben werden: durch eBay Kleinanzeigen selbst, als eine der größten Plattformen, aber auch mithilfe der Interessent*innen, die für dieses Tierleid nicht mehr bezahlen.“

Vor wenigen Tagen konnten Tierschützer bei einem verdeckten Fake-Kauf fünf Welpen befreien, leider kam für einen von ihnen jede Hilfe zu spät. Nicht einmal 24 Stunden nach der Befreiung verstarb das Tier, vermutlich an einer Viruserkrankung.

Deswegen appelliert auch Janet Bernhardt, 1. Vorsitzende des HTV, an alle Welpeninteressierten, den Preis der Welpen nicht über das Wohlergehen zu stellen:

„Das Welpensterben betrifft uns alle – in erster Linie jene, die sich ohne jede Rücksicht ein Hundekind anschaffen möchten.

Wenn ihnen etwas komisch vorkommt oder Sie sehen, dass es einem Welpen schlecht geht, melden Sie sich bitte umgehend bei der Polizei oder unserer Tierschutzberatung. Ein Kauf hilft den Tieren nicht.“

Wer also in Zukunft darüber nachdenkt, einen Welpen bei sich aufzunehmen, der möge bitte darauf verzichten, im Internet nach einem zu schauen und sich lieber auf die umliegenden Tierheime zu konzentrieren.

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