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Neue EU-Regeln für Fernfahrer: Sollen Schlafpausen nicht mehr im Lkw verbringen und regelmäßig nach Hause können

Das Leben eines Fernfahrers besteht größtenteils aus Fahrten im Lkw auf den Autobahnen und Landstraßen dieser Welt, das ist aber nicht alles. Hinzu kommen Zeitdruck und Staus, die auf solchen Fahrten nicht zu vermeiden sind.

Jedem sind wohl auch schon einmal die vielen Lkws aufgefallen, die nachts auf den Autobahnraststätten stehen und für die Fahrer zum Schlafplatz werden.

Damit soll jetzt aber Schluss sein, wie ntv berichtete.

Neue EU-Regeln für Fernfahrer

Es wurde nämlich eine Reform der EU-Regeln für Fernfahrer beschlossen, die lange Zeit umstritten galt. Insbesondere aus östlichen EU-Ländern kam heftiger Widerstand gegen die Neuerungen. Nachdem aber kein Änderungsantrag die erforderliche Mehrheit erzielt hatte, wurde sie im EU-Parlament angenommen.

Die Neuerungen sehen vor, dass Lkw-Fahrer ihre Schlafpausen zukünftig nicht mehr in ihrem Fahrzeug verbringen dürfen und der Dienstplan muss so geschrieben sein, dass regelmäßige Fahrten in die Heimat eingeplant sind.

Zudem unterliegen die Fahrer, bis auf wenige Ausnahmen, den sozialrechtlichen Bestimmungen des Aufenthaltlandes und elektronische Fahrtenschreiber werden für jeden Fernfahrer verpflichtend.

Das Europaparlament geht davon aus, dass 3,6 Millionen Lkw-Fahrer von den Reformen profitieren werden.

Sie können sich darauf einstellen, dass die reguläre wöchentliche Ruhezeit nicht mehr in der Fahrerkabine verbracht wird und sie das Recht haben, spätestens nach drei bis vier Wochen Arbeit nach Hause fahren zu dürfen.

Diese Regelung gilt auch für Fahrer von Fernbussen.

Gehalt wird angepasst

Unternehmen sind darüber hinaus verpflichtet, dass, sollten ihre Fahrer die Ruhepausen nicht zu Hause verbringen können, die Kosten einer Unterkunft zu übernehmen. Auch beim Gehalt tut sich etwas. Das soll durch Regeln zur Entsendung EU-weit angepasst werden.

Während besonders Deutschland, Frankreich und die Benelux-Staaten strenge Vorgaben forderten, damit Lohndumping osteuropäischer Speditionsunternehmen unterbunden wird, warfen Politiker aus Polen, Bulgarien und anderen Ländern ihren westlichen Nachbarn Perfektionismus vor.

Doch dieser Kritik zum Trotz wurden die Ostereuropäer überstimmt und die Reformen auf den Weg gebracht. Im April war eine Gruppe von zehn mehrheitlich östlichen Ländern aufgrund der Corona-Krise dagegen vorgegangen, doch die dutzenden Änderungsanträge fanden keine Mehrheit.

Für den verkehrspolitischen Sprecher der SPD-Europaabgeordneten Ismail Ertug sei das Ergebnis ein großer Schritt hin zu einem geordneten und humaneren Transportsektor. Das Gesetzespaket solle dem „Normadendasein“ vieler Fahrer ein Ende setzen.

In wenigen Wochen treten die neuen Bestimmungen zu den gesetzlichen Pausenzeiten und Vorgaben für den Dienstplan in Kraft. Für ausländische Unternehmen, die ihre Lieferleistung komplett innerhalb eines anderen Landes erbringt, gilt eine Übergangsfrist von 18 Monaten.

Mit diesen Reformen hilft die EU zweifellos all jenen Fahrern, die in prekären Arbeitsverhältnissen festhängen und dadurch mehr Anerkennung erfahren.

Teile diesen Artikel, wenn du die Neuerungen für unsere Helden auf den Straßen begrüßt.

 

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