Mann aus Oberhausen ließ Affen aus Zoos stehlen und hielt sie unter miserablen Bedingungen

Ein 69-jähriger Mann aus Oberhausen ließ für seine private Zucht Affen aus verschiedenen Zoos in Deutschland stehlen und hielt sie unter schrecklichen Bedingungen. Auch ein 39-jähriger Mann ist angeklagt.

Zusammen sollen die beiden Männer unter anderem in den Zoos in Krefeld und Duisburg die Affen gestohlen haben. Vor dem Amtsgericht Duisburg müssen sich sich nun wegen Diebstahl, Tierquälerei und Urkundenfälschung verantworten.

Neben den Affen waren auch Schildkröten begehrtes Diebesgut der Männer. Um diese aus dem Zoo zu schmuggeln, hatte der Mann sie in einem Kinderwagen versteckt.

ERMITTLER FINDEN 14 TOTE AFFEN IN KÜHLTRUHE – „DIE TIERE SCHRIEN VOR SCHMERZEN“Es sind ungeheuerliche Vorwürfe, denen…

Posted by Duisburger Nachrichten on Friday, April 8, 2022

Die Ermittlungen begannen bereits 2015, als aus dem Krefelder Zoo drei seltene Goldene Löwenaffen gestohlen worden waren.

Erst der Krefelder Zoodirektor Wolfgang Dreßen stieß nach eigenen Nachforschungen auf eine heiße Spur. Er hatte Kontakt zur Szene der Affenliebhaber aufgenommen, und die Spur führte ihn schließlich zu dem nun angeklagten Züchter.

pixabay

Eine Zollfahnderin fungierte als Zeugin, die 2018 die Wohnung des Züchters durchsuchen ließ. Was sie schildert, ist an Tierquälerei kaum zu überbieten: 14 tote Affen lagen in einer Tiefkühltruhe; lebende Affen fanden die Beamten nicht mehr vor, da diese zuvor an eine Bekannte in Polen abgegeben worden sein.

Im Sommer hätten die Tiere nicht genügend Wasser gehabt, ein Affe sei im Winter im Außengehege erfroren. Für ein weiteres Tier, das sich schwere Verletzungen zugezogen hatte, rief der Täter keinen Tierarzt. Zudem soll er die Tiere ohne ausreichend Betäubung operiert haben.

Bei der Anklage schildert der Staatsanwalt weitere schreckliche Details:

„Die Tiere schrien vor Schmerzen, ihre Wunden wurden nicht zugenäht, sondern einfach geklebt“

Insgesamt hielt der 69-jährige jahrelang über 225 Tiere. Der Gesamtwert der Affen wird auf 500.000 Euro geschätzt. Allein ein Affenpärchen aus dem Krefelder Zoo brachte über 25.000 Euro ein.

Ende April kam es zu einer Vertagung des Prozesses, da der Hauptangeklagte erkrankt ist. Der 39-jährige Mittäter wurde wiederum zu einer Geldstrafe von 2400 Euro (120 Tagessätzen á 20 Euro) verurteilt.

Eine schreckliche Tat; die armen Affen. Hoffentlich erhält der Mann seine gerechte Strafe!

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