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Schwerverletzten Rentner tagelang in Wohnung versteckt: Polizei findet Mann (72) bei Evakuierung

Bad Doberan/Mecklenburg-Vorpommern: Polizistinnen und Polizisten erleben in ihrem beruflichen Alltag immer wieder unvorhersehbare Dinge.

In Mecklenburg-Vorpommern mussten die Beamten*innen nun gemeinsam mit der Feuerwehr ein Mehrfamilienhaus evakuieren, nachdem bei benachbarten Abrissarbeiten eine alte Gasleitung beschädigt wurde.

Bei den Evakuierungsmaßnahmen fanden die Einsatzkräfte plötzlich einen älteren Herren, der hilflos und schwerverletzt in einer Wohnung lag.

Nach den ersten Ermittlungen kristallisiert sich das Bild heraus, dass der Mann sich bei einem Sturz den Oberschenkel brach und die Mieterin der Wohnung sich weigerte, ihm zu helfen.

Tagelang lag der verletzte Rentner auf dem Fußboden und wurde nur durch diesen Zufall gefunden.

Polizei findet Mann (72) bei Evakuierung

In der vergangenen Woche kam es bei Abriss eines alten Einfamilienhauses in Bad Doberan zu einem Gasleck.

Die Abrissfirma hatte eine Gasleitung beschädigt, wodurch Erdgas ausgetreten ist. Die alte DDR-Leitung konnte nicht umgehend geflickt werden, weswegen die Polizei und Freiwillige Feuerwehr das benachbarte Mehrfamilienhaus evakuieren musste.

Bei dem eigentlichen Einsatz kam es zu keinen Verletzten. Doch wie die Polizei später bestätigte, fanden Einsatzkräfte einen schwerverletzten Mann bei der Evakuierung.

Der hilflose Rentner soll tagelang auf dem Fußboden gelegen haben. Der Mann gab selbst an, dass er gestürzt sei und mittlerweile seit fünf Tagen auf dem Boden der Wohnung lag.

Der hinzugerufene Notarzt bestätigte sowohl die schwere Verletzung, als auch die Tatsache, dass der Rentner tagelang auf dem Boden gelegen haben muss.

Rentner tagelang in Wohnung versteckt

Mehrere Medien berichten nun über die Hintergründe der Tat.

Demnach soll es sich bei dem Rentner um einen 72 Jahre alten Mann handeln, der in der Wohnung seiner Ex-Partnerin lag.

Gegen die 58-jährige Frau wird nun von der Staatsanwaltschaft ermittelt, da diese klären wird, ob die Frau den Mann absichtlich so schwer verletzt liegenließ.

Auslöser waren nicht nur Aussagen des Betroffenen, der sich in der besagten Wohnung verletzt haben soll, als auch die unterschiedlichen Angaben, die die Frau den Einsatzkräften gegeben hatte.

Gegen sie wird nun wegen des Verdachts der unterlassenen Hilfeleistung ermittelt. Der Rentner wurde nach der ersten Untersuchung in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht und soll sich vollständig erholen.

Kaum auszudenken, was dem Mann widerfahren wäre, wenn er nicht durch diesen Zufall gefunden wurde.

Die Hintergründe der Tat sind allerdings noch viel zu undurchsichtig, um der Frau hier Schuld zusprechen zu können.